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Luther meets Pop – mehr als ein Experiment
Christliche Popmusik auf höchstem Niveau bietet das Ensemble „Neue Töne“ aus Pößneck, das mit „Neue Töne - Pop(ular)“ im 500. Jahr der Reformation ein neues Programm unter dem treffenden Titel „Luther meets Pop“ im Repertoire hat. Bekanntlich hat Luther für seine Choräle melodisch „Gassenhauer“ seiner Zeit verwendet, um die ihm wichtige Botschaft unters Volk zu bringen. Die Choräle wurden heutigen Hörgewohnheiten angepasst, die christliche Botschaft bleibt die gleiche. Sehr deutlich wurde dies durch die Moderation von Anke Zimmermann. Die Zuhörer am Sonnabend in der fast vollbesetzten Jüdeweiner Kirche in Pößneck und einen Tag später am Sonntag in der Neustädter Hospitalkirche ebenso, erlebten ein abwechslungsreiches 75-minütiges Konzertprogramm.
Der Sound – mal poppig, mal jazzig mal rockig – unverkennbar Thomas Hubich, Komponist und Leiter des Ensembles. Er hat es verstanden, die Luther-Choräle in ein neues musikalisches Gewand zu kleiden und vor allem junge Menschen zu begeistern. Wie sagte eine Teenie aus Pößneck: „Jedes Lied hatte etwas eigenes, besonderes und hat einen aufs neue überrascht, das war super!“ Sahnestücke waren die Soli auf dem Sopran- und Altsaxophon. Andreas Blasche aus Neustadt lobte die hervorragende Abstimmung zwischen Chor und Band und war von den Sängern und Musikern an den Instrumenten begeistert und fachsimpelte noch lange nach dem Konzert mit den Akteuren. Kantorin Johanna Schulze war hochzufrieden und freute sich, dass Neue Töne einmal in Neustadt gastierte. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein. Pastorin Claudia Romisch ging in ihren Dankesworten auf die Moderation ein, die einem zu Herzen ging, zum Nachdenken brachte und besondere inhaltliche Schwerpunkte setzte. Das war von vielen Konzertbesuchern beider Konzerte zu hören. Werner Kurzke aus Pößneck lobte die hervorragenden Stimmen der Sänger.
„Luther meets Pop“ hat den Anspruch, auch junge Menschen für das Programm zu begeistern. Zumindest kamen Besucher verschiedener Generationen an den beiden Tagen zusammen und keiner der Anwesenden hatte sein Kommen bereut. Dem Ensemble ist es gelungen, Begeisterung auszulösen, und zwar nicht nur bei jungen Menschen. Christliche Popmusik hat in der Region keine allzu lange Tradition – umso erfreulicher ist es, dass sich das Pößnecker Ensemble seit ein paar Jahren mit Erfolg dieser Musik verschrieben hat. Eine wachsende Fangemeinde spricht für die Akzeptanz der Programme mit einer frischen Note.
Christen mitten in der Stadt
Gemeinsam glauben – miteinander handeln
Vom 08.-21.01.2017 fanden erstmals in Pößneck und Umgebung die Ökumenischen Gebetswochen statt. In diesem Jahr wurde die Internationale Gebetswoche der Evangelischen Allianz und die Gebetswoche für die Einheit der Christen in Einem als Ökumenische Gebetswochen gestaltet. Alle in Pößneck und Umgebung beheimateten Kirchen und Gemeinden arbeiteten dabei zusammen. Neben dem Ökumenischen Gottesdienst im voll besetzten Festsaal der Stadtbibliothek BILKE gab es einen „Gebetsrundgang“ im „Museum642 – Pößnecker Stadtgeschichte“ mit reger Beteiligung aus allen Gemeinden. Zum Gottesdienst konnten über 120 Besucher und zum Gebetsrundgang 45 Besucher begrüßt werden. Auch die Gebetsabende in den Gemeinden waren durchweg gut besucht.
Eröffnet wurden die Ökumenischen Gebetswochen, die unter dem dem Motto „EINZIGARTIG: Versöhnung – die Liebe Christi drängt uns“ standen, am 08.01.2017 in der Landeskirchlichen Gemeinschaft in Pößneck. Weiter ging es mit einem Gebetsabend am 10.01.2017 im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirche. Am 13.01.2017 begrüßte die Neuapostolische Kirche in Rockendorf ihre Gäste mit einem musikalischen Gebetsabend.
Höhepunkt in der Mitte der beiden Wochen war der Ökumenische Gottesdienst im Festsaal der Stadtbibliothek BILKE in Pößneck, der musikalisch vom Ensemble „Neue Töne“ (Mittendrin e. V.), der Regionalkantorei Pößneck (Evangelische Kirche) und einem Instrumentalensemble (Neuapostolische Kirche) umrahmt wurde. Die Predigt hielt Pfarrer Reichmann von der Evangelischen Kirche und moderiert wurde der Gottesdienst von Olaf Schöler (Mittendrin e. V.) und Andrea Kruwinnus (Neuapostolische Kirche). Die Fürbittgebete sprachen Vertreter aller Kirchen und Gemeinden.
Weiter ging es mit einem kreativen und meditativen Gebetsabend am 17.01.2017 im MITTENDRIN, der unter dem Thema „Der Dienst der Versöhnung“ stand. Am 19.01.2017 traf man sich im Gemeindesaal der Katholischen Gemeinde.
Am letzten Tag der Gebetswochen gab es den gemeinsam gestalteten Gebetsrundgang im „Museum642 – Pößnecker Stadtgeschichte“ und zum Abschluss einen Lobpreis- und Gebetsabend in der Landeskirchlichen Gemeinschaft mit dem Ensemble „Neue Töne – Combo“.
Im Museum642 begrüßte Matthias Creutzberg (Mittendrin e. V.) die Gäste mit einem kurzen Abriss zur Geschichte des Gebäudekomplexes. Die ehemaligen Häuser 2 und 4 haben Gebäudeteile, die bis in die Klosterzeit (erbaut 1315) zurückgehen. So fand der Ökumenische Gottesdienst z.B. am Standort der alten Klosterkirche statt und der Gebetsrundgang im Wirtschaftstrakt des alten Karmeliterklosters.
Der Gebetsrundgang im Museum642 bestand aus insgesamt fünf Stationen, die christliche Geschichte in Pößneck erlebbar machten. Die erste Station war dem Karmeliterkloster in Pößneck gewidmet. Andreas Blümel (Katholische Kirche), als Mönch verkleidet, erzählte vom Wirken der Karmeliter von 1315 bis 1525.
An der zweiten Station gab es Informationen zu Archäologie und Begräbniskultur am Bsp. des alten Friedhofes an der Gottesackerkirche von Andreas Mulack (Landeskirchliche Gemeinschaft). Über die Rolle, die ein Pößnecker Geistlicher im 1. Weltkrieg spielte, erfuhren die Besucher Näheres an der dritten Station von Matthias Hubich, der kurzfristig für Pfarrer Reichmann eingesprungen war.
Dem Thema der Reformation widmete sich die vierte Station, durch die Kerstin Rimpler (Mittendrin e. V.) führte.
Die letzte Station stand unter dem Thema „Geschichte des Glockengusses in Pößneck“. Ralf Franz (Neuapostolische Kirche) gab hier einen Einblick in vergangene Zeiten, denn auch Pößneck kann auf eine Glockenguss-Geschichte zurückblicken – wurde doch 1988 in Pößneck das Glockenspiel für den Französischen Dom in Berlin gegossen. Bereits um 1350 reiste ein Glockengießer aus Erfurt nach Pößneck, um erstmalig eine Glocke – die so genannte Silberglocke – vor Ort zu gießen.
An den einzelnen Stationen gab es thematische Gebete und Lesungen aus der Bibel. Musikalisch wurde der Gebetsrundgang durch Ruben Hubich an der Gitarre (Landeskirchliche Gemeinschaft) und einem Quartett der Neuapostolischen Kirche umrahmt.
Erlebbar war zu allen Veranstaltungen eine herzlich Gemeinschaft und eine Vielfalt, wie die einzelnen Gemeinden „ihren“ Gebetsabend gestaltet haben. Sehr wohltuend waren die Gespräche nach den Veranstaltungen, denn kleine Snacks und auch etwas größere Buffets luden die Besucher jeweils zum Verweilen ein. Ein besonderer Dank gilt allen Mitgliedern der Kirchen und Gemeinden, die diese beiden Wochen vorbereitet und durchgeführt haben, ebenso Antonie Lau, der Leiterin des Museum642 – Pößnecker Stadtgeschichte, die den Gebetsrundgang inhaltlich aufbereitet hat.
Bilder: Matthias Creutzberg und Marius Koity (OTZ)
Text: Matthias Creutzberg
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